Der Tag der Beerdigung meine Freundin war gekommen…
Tausend Gedanken gehen einem durch den Kopf… Eine düstere Stimmung liegt in der Luft… Andere Freunde und Bekannte stehen vor der Kirche und versuchen, small talk zu führen, im Grunde gibt es nichts zu sagen, es ist endgültig.
Es blieb uns nun nichts mehr übrig, wir gingen in die Kirche zur letzten Messe für Anne hinein. Ich ging zur dem weißen Sarg und schluchzte laut wie ein kleines Kind. Und ich habe meine Gefühle nicht zu 100 Prozent eingebracht. Mein Freund und ich setzten uns in die Kirchenbank und warteten darauf, dass sich die Kirche füllte und die Messe begann.
Der Pfarrer sprach sehr schön und manchmal mit Humor, weil es auf dem Land ist und man sich über die Jahre gut kennt. Sie wollte nicht, dass die Orgel gespielt wird und wählte ihre eigenen Lieder aus. Sie haben mir Tränen in die Augen getrieben und mich gleichzeitig zum Lächeln gebracht, denn das war genau so, wie sie war, und selbst nach ihrem Tod hat sie sich von niemandem beirren lassen. Cool. Ich habe nichts anderes von ihr erwartet.
Dann ging es zum Friedhof… Es war eine langer Weg, die Autos hielten an, damit die lange Prozession von Menschen den Weg der letzten Ehre nehmen konnte. Ich habe in den Gesichtern der Fahrer gesehen, dass auch sie den Tod im Kopf hatten. Leise, als ob wir alle hofften, dass es nur ein böser Traum war, schlichen wir zum Friedhof… Eine endlose Reise.
Irgendwie schafften wir es dann doch und sahen zu, wie der Sarg langsam in das ausgehobene Grab gesenkt wurde, mit dem Gefühl, dass es eigentlich nicht möglich sein konnte. Ich konnte es nicht mehr ertragen und weinte laut, zitterte am ganzen Körper und dachte, ich müsste mich übergeben. Nach einer Weile gesellte sich eine weiterer Freundin zu uns, und so gingen wir zu dritt zum Grab und warfen Anne Blumen und Erde zu. Es war ein schreckliches Gefühl, der endgültige Abschied…
Und dann gingen wir zu ihren Kindern und ihrem Vater, um ihnen zu kondolieren… Unbeschreiblich schwerer Gang…
Was mir ein wenig geholfen hat, war, dass wir uns danach mit Freunden im Garten versammelten und uns nett unterhielten und Anekdoten aus Annes Leben erzählten. Ja, sie war bei uns, ich habe ihre Anwesenheit gespürt.
Aber ich kann immer noch nicht glauben, dass Du nicht mehr hier bei uns bist Anne….