Tiere und ich, schon ne besondere Kombination

Ich habe schon als Kind Respekt vor Tieren gehabt, man könnte es auch Angst nennen. Mein Vater meinte, wer keine Tiere mag, mag auch keine Menschen. Was für ein Quatsch. Wie denn sonst konnte ich über 30 Jahre in der Gastronomie sein? Ich liebe es mit Menschen zu arbeiten. Es ist nicht immer einfach, aber das steht auf einem andrem Blatt Papier.

Meine Oma hatte viele Tiere auf ihrem Hof. Schweine, Gänse, Hühner, Katzen und einen großen Schäferhund. Gaston, den vergesse ich nie. Der war so angsteinflößend, selbst der Postbote hatte Angst. Wenn wir zu Besuch kamen, musste ihn Oma in seinen Zwinger bringen, sonst konnte ich nicht auf den Hof gehen. Ich war einfach voller Angst. Der Rest der Familie war von Gaston begeistert. Das konnte ich nicht nachvollziehen. Es gibt immer noch ganz viele Häuser in Tschechien, wo es Wachhunde gibt.

Selbst den Hühnern bin ich aus dem Weg gegangen, wo es nur ging. Die könnten mich doch piksen! Ja gut, die Küken waren wirklich süß, ohne Frage. Aber der Hahn, der war auch nicht ohne. Der sprang sogar auf den Kopf meines Onkels und hat gepickert und laut gekräht. Tja, was soll ich sagen, ein langes Leben hat er nicht gehabt, also der Hahn…Du kannst Dir denken, wo er gelandet ist.

Das mit den Hunden war so schlimm, dass ich sogar einen Umweg in Kauf genommen habe, sobald ein Hund irgendwo alleine lief. Das war sehr gruselig für mich. Wer das nicht kennt, der kann sich da schwer hineinversetzen. Aber ich weiß, dass jeder von uns seine Angst und Phobien hat. Ich kenne sogar einen gestandenen Mann, der totalen Ausflipper bekommt, sobald er eine Spinne sieht.

In meinem erwachsenen Alter, haben wir uns tatsächlich eine Katze angeschafft. Sie war ein total süßes Katzen Baby, die Glöckchen, ja so heißt sie. Aber, wo ich mit meiner jüngeren Tochter schwanger war, ist sie plötzlich sehr komisch zu mir gewesen. Sie mochte meine Fußknöchel. Wenn ich um die Ecke kam, zack, war sie dran… Es war mit der Zeit nicht mehr witzig. Oder komm, lass der Tereza auf die Oberschenkel springen und schön mit den Krallen in dem feinen Fleische kurz abhängen. Fu*k, tat es weh. Und dann kam der Höhepunkt des Katzen Tereza Maus Spiels.

Im Zeitraum der Entbindung, habe ich mir schöne Pellkartoffeln mit Zaziki gekocht und wollte es gerade genießen, in dem Moment kommt Glöckchen um die Ecke geschossen und beißt mich erneut in den Knöchel. Da sprang ich hoch und in dem Moment … Peng, meine Fruchtblase ist geplatzt. Binnen Sekunden war ich plitsch nass bis auf die Socken…. und es lief weiter. Als ich dann mein Mann angerufen habe, fragte er mich 3x, ob es tatsächlich los geht und ich mir kein Scherz erlaube. Denn auch er wollte gerade essen und hat sich ein richtig tolles Steak in die Pfanne geschmissen. Ja, das war kein Scherz…

Da wartete ich später auf der Straße mit gepackter Tasche und mit Handtüchern zwischen den Beinen, denn das Fruchtwasser lief und lief…. Ich muss heute noch darüber lachen was für ein Anblick es wohl war. So sind wir beide mit hungrigem, tropfendem Zahn ins das KH gefahren.

Weitere Geschichten werde ich ein anderes Mal erzählen. Zum Beispiel, wie so ein Angst Hase wie ich beim Tierarzt gearbeitet hat, ja total paradox, ich weiß.

Übrigens, die Lage mit Glöckchen hat sich nach der Entbindung deutlich verbessert, ab und zu war ich doch noch einen Biss Wert. Wie es mit Glöckchen weiter ging, auch dazu ein anderes Mal mehr 🙂

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